Pflegehinweise

Pflegehinweise

Orientteppiche sind pflegeleicht, robust und können ein stattliches Alter erreichen – 50 bis 60 Jahre sind in Deutschland keine Seltenheit. Um lange Freude an Ihren Teppichen zu haben, ist es wichtig diese gut zu behandeln und zu pflegen.

Absaugen

Mit der Zeit sammelt sich Staub, Schmutz und Sand im Flor das Teppichs. Insbesondere harte Schmutzpartikel, wie Sand, reiben an den Fasern des Flors und scheuern diesen zunehmend ab. Wie schnell der Schmutz tiefer eindringt und wie stark er scheuert, hängt von der Benutzung des Teppichs ab.

Daher sollten Teppiche wenigstens einmal die Woche mit einem haushaltsüblichen Staubsauger gereinigt werden. Wird der Teppich häufig gereinigt, verhindert dies, dass allzu viel Schmutz tiefer in den Flor eindringt. Hinzukommt, je höher der Flor desto schwieriger wird es für den Staubsauger den Schmutz aus tieferen Schichten zu entfernen.

Von leis­tungs­star­ken In­dus­trie­staub­sau­gern raten wir dringend ab, diese können ernsthafte Schäden am Teppich ver­ur­sachen. Die Schäden reichen von Wellen im Teppichen bis zu Löchern im Flor. Von speziellen Klopfsaugern raten wir ebenso, diese können den Flor zunehmend beschädigen. Bitte ver­wen­den Sie keine Aufsätze mit rotierenden Bürsten, diese verfilzen mit der Zeit den Flor.

Beim Saugen verändert sich die Florrichtung, dadurch wirkt der Teppich eventuell streifenweise dunkler oder heller. Je nach Material richtet sich der Flor nach kurzem wieder in der ursprünglichen Richtung aus. Sie können zum Abschluss den gesamten Teppich noch einmal mit dem Staubsauger in eine Richtung absaugen, um ein einheitliches Bild zu erreichen.

Flecken entfernen

Über Flecken und deren Beseitigung könnte man sicher größere Ab­hand­lungen schreiben. Allen ist gemein, dass Flecken möglichst frisch entfernt werden sollten. Zuvor sollten Sie immer prüfen, ob der Teppich farbecht ist.

Generell sind aggressive, ungeeignete Reinigungsmittel und zu starkes Reiben und Bürsten zu vermeiden, da Schäden nicht ausgeschlossen werden können. Hartnäckige Flecken sind ein Fall für eine Fachfirma.

Manchmal muss man sich damit abfinden, dass manche Flecken nicht rausgehen. Dann kann man entweder die Stelle reparieren lassen oder bekommt die Möglichkeit eine unterhaltsame Geschichte erzählen zu können. Seien Sie kreativ, absurd und lustig geht immer.

Nässe vermeiden

Teppiche sollten nicht über längere Zeit zu viel Feuchtigkeit ausgesetzt sein, diese lässt den Teppich allmählich morsch werden. Insbesondere Teppiche aus Naturfasern, wie Schafwolle, neigen dazu wellig zu werden. Daher sollten Teppiche in belüfteten Räumen ausgelegt werden oder in Nassbereichen, wie Bädern und Küchen, auf Teppiche mit Kunstfasern zurückgegriffen werden.

Eine Fachfirma kann durch Spannen Teppiche wieder Form bringen.

Die „dunklen“ Ecken

Gemeint sind die Stellen, die man oft gar nicht saugt – zum Beispiel unter Möbeln, wie Couchgarnituren oder Schränken. An diesen Stellen sammelt sich nicht nur eine Menge Schmutz, verloren ge­gan­genes Kinderspielzeug und Eheringe.

In seltenen Fällen können insbesondere Teppiche aus tierischen Naturfasern unerwünschte Gäste bekommen. Die Larven ver­schie­dener Ma­te­ri­al­schäd­linge, wie der Kleidermotte (Tineola bisselliella) oder des Teppichkäfers (Braunwurz-Blütenkäfer, Anthrenus scrophulariae), haben diese sprich­wört­lich zum Fressen gern. Die Larven bevorzugen dunkle, geschützte Stellen und meiden viel genutzte Bereiche. Regelmäßiges Reinigen, insbesondere von Ritzen in Dielen, anderen geschützten Verstecken und unter Möbel, beseitigt die Larven und behindert die Vermehrung.

Spezielle Schutzwäschen und ver­schie­dene Schutzmittel, wie Mottenkugeln, können Ihre Teppiche schützen. Dies sollte allerdings die letzte Maßnahme sein.

Es ist etwas mühselig einen Teppich freizuräumen und deshalb machen auch wir es eher ungern, aber das ist diese eine Gelegenheit diesen Teppich nicht nur gründlich zu saugen und zu betrachten, sondern auch gleich noch die nachfolgenden drei Tipps zu berücksichtigen.

Rückseite reinigen

Auch an der Rückseite des Teppichs sammelt sich mit der Zeit Staub, Schmutz und Sand. Deswegen lohnt es sich auch diese hin und wieder zu saugen und den Boden zu reinigen.

Sie werden erstaunt sein, was sich so alles unter einem Teppich ansammeln kann, mal abgesehen von Konfetti.

Teppich klopfen

Ein Ausklopfen ist bei Reinigung mit einem guten Staubsauger nicht nötig. Dennoch, das vorsichtige Schlagen mit einem Teppichklopfer löst hart­nä­cki­geren Schmutz aus dem Flor. Dazu den Teppich am besten verkehrt herum auf eine Wiese legen. Niemals den Flor schlagen, da dieser dadurch beschädigt wird.

Auch wenn dies lange Zeit so üblich war, vom Klopfen auf einer Teppichstange möchten wir abraten, da der Teppich Wellen bekommen könnte.

Im Winter kann der Teppich wirksamer geklopft werden, dazu diesen verkehrt herum auf den trockenen Schnee legen und vorsichtig ausklopfen. Anschließend trocken wischen. Der Schnee sollte nicht nass sein, da der Teppich sonst zu viel Feuchtigkeit aufnimmt. Ebenso sollte der Teppich zuvor ein paar Stunden auf Außentemperaturen abkühlen, da sonst der noch warme Teppich die obere Schneeschicht antaut.

Regelmäßig drehen

Wir empfehlen einen Teppich regelmäßig zu drehen.

Im normalen Gebrauch werden Teppiche oft nicht gleichmäßig beansprucht. Wir laufen auf wenigen Bereichen häufiger, während wir andere eher selten betreten. Über die Zeit legt sich der Flor in den einen Bereichen stärker an – er tritt sich langsam platt – während andere weich und nahezu neu bleiben.

Zudem lässt direkte Sonneneinstrahlung einen Teppich langsam verbleichen. Manche Bereiche etwas stärker, manche etwas weniger, abhängt davon wie lang die Sonne bestimmte Bereiche erreicht oder nicht erreicht.

Um eine gleichmäßigere Beanspruchung zu erreichen und stärker genutzte Bereich zu entlasten, empfiehlt es sich den Teppich hin und wieder um 180 Grad zu drehen. Bei dieser Gelegenheit bietet es sich an den Teppich einer gründlichen Reinigung zu unterziehen.

Nassreinigung

Je nach Material können farbechte Teppiche auch mit geeigneten Mittel nass gereinigt oder gewaschen werden. Bei kleinen Teppichen geht dies schon in der Badewanne oder in der Wasch­ma­schi­ne.

In jedem Fall sollten diese vorher gut abgesaugt oder ausgeklopft werden. Die Waschlauge sollte, insbesondere bei Handwäsche, gut ausgespült werden, da sich sonst unschöne Ränder bilden können.

Bitte beachten Sie, dass Teppiche viel Wasser aufnehmen und sehr schwer werden können und dementsprechend auch länger zum Trocknen benötigen. Warten Sie mit dem Aufhängen bis das meiste Wasser abgelaufen ist. Durch das hohe Gewichte könnte sich der Teppiche verziehen. Bitte beachten Sie in jedem Fall die Pflegehinweise des Herstellers.

Professionelle Reinigung und Reparaturen

Alle fünf bis zehn Jahre, abhängig von der Nutzung des Teppichs, empfiehlt sich eine professionelle Reinigung bei einer Fachfirma. Dabei wird nicht nur der Teppich gereinigt, auch der Flor gewinnt wieder an Volumen. Ihr Teppich ist danach wieder fast wie neu und so weich wie am ersten Tag.

In diesem Zug könnte es auch, gerade bei sehr teuren Teppichen, von Interesse sein kleinere Schäden reparieren zu lassen. So können zum Beispiel gelöste Knoten oder angesenkte Fäden ersetzt werden.

Fransen

Die Fransen am Teppiche sind Geschmackssache, manche mögen sie, manche nicht, manche stören sie beim Putzen, manche nicht. In jedem Fall erfüllen sie zwei wichtige Funktionen, zum einen halten die Knoten der Fransen den Teppiche zusammen, zum anderen gleichen sie die Tritthöhe zwischen Boden und der Kante des Teppichs aus. Dies schont die Teppichkante und schützt damit den Teppich.

Nun kann es über die Zeit auch einmal vorkommen, dass sich die Knoten an den Fransen lösen. Dies können Sie sehr leicht selbst reparieren und sollten Sie reparieren. Bei abgerissenen Fransen muss eine Fachfirma ran. Die Reparatur ist notwendig, da sich sonst die Maschen des Teppichs öffnen und der Teppich im schlimmsten Fall allmählich auseinanderfällt.

Bitte auf keinen Fall die Fransen abschneiden. Ein spezialisierte Fachfirma kann den Teppich umarbeiten und die Fransen entfernen.

Was Teppiche nicht mögen.

In diesem Abschnitt müssen wir noch über ein paar andere Dinge sprechen. Über das was Teppiche oft mitmachen müssen, aber was sie eigentlich gar nicht mögen.

Über dauerhafte Nässe, harte Schläge, Schädlinge, Schmutz und die falschen Reinigungsgeräte haben wir bereits geschrieben. Aber eins müssen Teppiche oft auch noch mitmachen. Das Verrücken von Möbel. Es passiert meist eher unbewusst und unabsichtlich, so rücken wir Stühle, schieben Hocker und Tische herum oder Sofas wandern ein wenig durch hinsetzen und aufstehen. Durch all dies wird der Teppich immer stellenweise etwas gedehnt. Mit der Zeit entstehen Wellen im Teppich und er verliert zunehmend die Form.

Übrigens, eine einseitige Über­be­an­spru­chung liegt auch vor, wenn der Teppich immer nur an einer Ecke zurecht gezogen wird. Dies kann mit der Zeit den Teppich dehnen, er bekommt Wellen und verzieht sich. Wobei die Fransen und Ränder des Teppichs empfindlicher sind.

Das ist aber nicht so schlimm, wie es sich anhört. Sie können den Teppich bei einer spezialisierten Fachfirma spannen lassen.

Einen hochwertigen Teppich sorgfältig zu pflegen und gut zu behandelt lohnt sich gleich aus mehrerlei Grün­den. Sie haben sehr lange Freude an ihm. Je höher die Qualität desto höher die zu erwartende Lebensspanne. Es ist nicht unüblich, dass Teppiche in Familien vererbt werden.

Mit echten, hochwertigen Teppichen ist es wie mit gutem Wein, sie gewinnen über die Jahre an Wert.

Mehr Wissenswertes über Teppiche und kurze Erklärungen zu vielen Begriffen rund um Teppiche finden Sie in unserem kleinen Teppich-Lexikon.

Zum Teppich-Lexikon
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